Iernut

Iernut (Radnuten) ist eine Stadt im Kreis Mureş (Rumänien).

Iernut liegt etwa in der Mitte Siebenbürgens, am linken Ufer des Flusses Mureş (Mieresch). Die Kreishauptstadt Târgu Mureş befindet sich etwa 25 km nordöstlich.

Archäologische Funde belegen eine Besiedlung der Region seit dem Neolithikum. Auf dem Territorium der heutigen Stadt existierte im 2. und 3. Jahrhundert eine römische Kolonie. Iernut wurde erstmals 1257 unter dem Namen terra Ranolth urkundlich erwähnt; es gehörte damals zum Königreich Ungarn, später zum Fürstentum Siebenbürgen und zu Österreich-Ungarn. 1461 wurde der Ort zum Markt erhoben (oppidum Radnot). Der Ort war Zentrum einer Feudalherrschaft, die nacheinander im Besitz verschiedener ungarischer Adelsfamilien war (u. a. Bethlen und Rákoczi. Seit 1854 ist der rumänische Name schriftlich belegt. Im September 1944 – während des Zweiten Weltkrieges – kam es im heutigen Stadtteil Oarba de Mureş zu heftigen Kämpfen zwischen deutschen Truppen einerseits und sowjetischen und rumänischen Einheiten andererseits. Im sozialistischen Rumänien erfolgte die Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe, unter anderem eines Wärmekraftwerkes. 1989 wurde Iernut zur Stadt ernannt. Außer der Energieerzeugung sind wichtige Erwerbszweige die Landwirtschaft, die Lebensmittelverarbeitung und die Fischzucht.

Sehenswürdigkeiten:

  • Schloss Kornis-Rákoczi-Bethlen (1545, umgebaut 1650–1660) im Renaissance-Stil
  • Reformierte Kirche (1486)
  • Orthodoxe Kirche (18. Jahrhundert)
  • Historisches Museum
  • Denkmal für die Kämpfe 1944 im Ortsteil Oarba de Mureş
  • Holzkirche im Ortsteil Deag (18. Jahrhundert)