Băile Herculane
Băile Herculane (deutsch Herkulesbad, ungarisch Herkulesfürdő) ist eine Stadt und ein Kurort im Kreis Caraş-Severin (Rumänien).
Băile Herculane liegt im Banater Bergland am Fluss Cerna, zwischen dem Cerna-Gebirge im Nordwesten und dem Mehedinţi-Gebirge im Südwesten. Die Kreishauptstadt Reşiţa befindet sich etwa 60 km nordwestlich.
Die Existenz der Siedlung ist seit dem Jahr 153 durch eine römische Inschrift bezeugt. In der Zeit des Römischen Reiches war Herkulesbad (lateinisch Aqua Herculis) ein wichtiger Kurort, der dem griechisch-römischen Gott Herakles gewidmet war. Aus dieser Epoche stammen zahlreiche archäologische Funde.
Nach der Vertreibung der Römer sank die Bedeutung des Ortes; wenngleich die konstante Benennung darauf hinweist, dass die Heilquellen durchgehend genutzt wurden.
Der moderne Kurbetrieb begann mit der Inbesitznahme des Banats von den Türken durch Österreich-Ungarn im Jahr 1718. Damals wurden durch den Feldmarschall Hamilton neue Bäder angelegt. Im Jahr 1811 wurden 944 Kurgäste gezählt, 1830 waren es 1.431.
Die Kurgebäude errichtete man in österreichischem Barockstil. Im 18. und 19. Jahrhundert besuchten mehrere österreichisch-ungarische Herrscher den Ort, u. a. Franz I., Joseph II., Franz Joseph I. und Elisabeth.
Der Ort lag seit 1767 im Bereich der Banater Militärgrenze; ein Teil der Erholungseinrichtungen gehörte der k.u.k. Armee; aus deren Reihen stammten auch viele Kurgäste. Die Militärgrenze und damit die Militärverwaltung des Ortes wurden 1873 aufgelöst.
Im Ergebnis des Ersten Weltkrieges und des Vertrages von Trianon kam Herkulesbad an Rumänien. Seitdem wurden die Kuranlagen weiter ausgebaut; nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Ort den Status einer Stadt. Băile Herculane ist heute einer der bedeutendsten Kurorte Rumäniens.
Auf einer Länge von 4 km werden 16 Thermalquellen verschiedener mineralischer Zusammensetzung genutzt; es gibt natriumchlorid-, bikarbonat-, und kalzium-haltige sowie brom-, jod- und schwefel-haltige Quellen zwischen 38 und 67 °C. Behandelt werden rheumatische, orthopädische, neurologische und gynäkologische Erkrankungen sowie Diabetes, Krankheiten der Augen, des Magen-Darm-Traktes und der Atemwege.
Zu den besonders sehenswerten Monumenten und Bauwerken zählen die bronzene Statue des Herkules (1847), das Kurmuseum mit archäologischen Funden aus der Römerzeit, die römischen Bäder (Hotel Roman im Erdgeschoss), das Casino (1913) und die österreichischen Bäder (zwischen 1883 und 1886 nach den Plänen des Architekten Carl Wilhelm von Doderer erbaut).
Băile Herculane liegt landschaftlich reizvoll im Nationalpark Valea Cernei-Domogled. In der Umgebung befinden sich mehrere Höhlen. Besonders erwähnenswert sind außerdem die 19 km entfernt liegende Stadt Orşova und der Donauengpass (Cazanele mari şi mici).
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