Piteşti
Piteşti (deutsch veraltet Pitesk) ist eine Stadt in der Walachei (Rumänien) und liegt im Kreis Argeş. Sie ist etwa 120 Kilometer in westlicher Richtung von Bukarest entfernt. Durch Piteşti fließt der Fluss Argeş.
Zur Zeit des Römischen Reiches gehörte die Region der heutigen Stadt zur Provinz Moesia inferior; aus dieser Zeit stammen zahlreiche archäologische Funde. Piteşti selbst wurde am 20. Mai 1388 unter der Herrschaft des walachischen Fürsten Mircea cel Bătrân erstmals urkundlich erwähnt. Damit gehört die Stadt neben Câmpulung, Curtea de Argeş, Brăila und Slatina zu den ältesten Siedlungen der Walachei. 1510 ist sie als Stadt bezeugt. Von 1512 bis 1521 errichtete Neagoe Basarab hier eine Fürstenresidenz. Trotzdem entwickelte sich Piteşti zunächst nur langsam. 1780 hatte die Stadt etwa 1250 Einwohner in 250 Häusern. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte eine industrielle Entwicklung ein, die durch die Vereinigung der Walachei und der Moldau zu Rumänien 1859 und durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz 1872 befördert wurde.
Unter der Herrschaft von Gheorghe Gheorghiu-Dej wurden von 1949–1951 Gefangene durch den Geheimdienst Securitate gezwungen, einander zu foltern, zu töten oder zu Kommunisten zu erziehen. Dies wurde als "Piteşti-Experiment" bekannt.
In Piteşti befindet sich ein großes Werk des zum Renault-Konzern gehörigen Automobilherstellers SC Automobile Dacia. Südlich der Stadt liegt die Erdölraffinerie Bradu.
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