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Rumänien ein ideales Urlaubsland

Fișier:Coa oradea ro.gif Oradea

Oradea (deutsch: Großwardein, ungarisch: Nagyvárad, slowakisch: Veľký Varadín, Latein: Magnovaradinum) ist eine Stadt in Rumänien und Hauptstadt des Kreises Bihor.

Oradea liegt am östlichen Rand der Großen Ungarischen Tiefebene am Fluss Crişul Repede (deutsch Schnelle Kreisch, ungarischSebes Körös). Das Stadtzentrum ist 13 km von der ungarischen Grenze entfernt. Am Nordostrand der Stadt enden die Ausläufer des Apuseni-Gebirges. Das Gebiet ist damit eine Übergangszone zwischen hügeligem Relief und Ebene.

Die Burg und damit auch die Stadt befinden sich strategisch vorteilhaft an der Öffnung des Kreischtales in die Große Ungarische Tiefebene auf einer durchschnittlichen Höhe von 126 m. Der Fluss fließt nahezu mittig durch die Stadt. Der Bahnhof befindet sich nördlich der Schnellen Kreisch, die Burg am südlichen Ufer. Teile der Stadt liegen bis auf ca. 300 m Höhe auf den Varadienser Hügeln nördlich des Hauptbahnhofes.

Aus geologischer Sicht bemerkenswert sind die teilweise bis unter die Stadt reichenden Höhlen, deren Thermalquellen in Băile Felix eine gewisse Bekanntheit erlangt haben.

Die Geschichte Varadinums beginnt mit der Gründung einer Siedlung Salca durch die Römer. Ladislaus I. von Ungarn machte die Stadt 1080 zum römisch-katholischen Bischofssitz. Urkundlich erwähnt wird Stadt im Jahr 1113 in einer Urkunde der Benediktiner-Abtei Zobor, in der ein Bischof Syxtus Varadiensis (Sixtus aus Varad) genannt wird.

Seit ihrer Gründung gehörte die Stadt zum Königreich Ungarn. Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert war Oradea Grabstätte für mehrere Mitglieder des ungarischen Königshauses. Auch der deutsche Kaiser Sigismund, der von 1387 bis zu seinem Tod 1437 auch ungarischer König war, liegt hier begraben. Nachdem Ungarn durch die Niederlage in der Schlacht bei Mohács (1526) zerfiel, führten der habsburgische Kaiser Ferdinand I. und der siebenbürgische Fürst Johann Zápolya einen Krieg um die nicht an die Türken gefallenen ungarischen Gebiete. Am 24. Februar 1538 wurde hier zwischen beiden der Friede von Großwardein geschlossen. Damit wurde Oradea ein Teil des Habsburgerreiches. Im Herbst 1598 wurde die Stadt von einer kleinen Besatzung unter der Führung des aus Reichenberg stammenden Feldherrn Melchior von Redern gegen über 100.000 Türken erfolgreich verteidigt, 1660 dann aber eingenommen und den Türken im Frieden von Vasvár überlassen. Erst 1692 fiel sie wieder an Ungarn und damit an Österreich.

Als in den Jahren 1848–49 die ungarische Revolutionsregierung nach Debrecen flüchtete, wurden Archive, Banknotenpresse etc. nach Oradea gebracht.

Die Stadt erlebte insbesondere am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, nicht zuletzt dank ihrer emsigen, talentierten und relativ zahlreichen jüdischen Einwohnerschaft, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entwa ein Sechstel der damals 100.000 Einwohner stellte. Noch heute zeugen prachtvolle, teilweise heruntergekommene Jugendstilpaläste von der glorreichen Vergangenheit.

Oradea war nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 Sitz des ungarischen Komitats Bihar und Knotenpunkt von sieben Bahnlinien. Die Stadt hatte um 1900 17 Kirchen und sechs Klöster, darunter zwei Kathedralen, zwei bischöfliche Palais, ferner Domherrenhäuser und viele prächtige öffentliche und private Gebäude. Ein Theater und Rathaus wurden um 1890 neu erbaut, 1892 wurde ein St.-Ladislaus-Monument enthüllt.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Ungarn im Vertrag von Trianon das Kreischgebiet und damit auch Oradea – trotz dessen damaliger ungarischer Bevölkerungsmahrheit – an das neue Großrumänien abtreten. Dies hatte vor allem strategische Gründe; Rumänien sollte in den vollständigen Besitz der Bahnstrecke Oradea–Satu Mare gebracht werden. Durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch fiel Oradea 1940 an Ungarn zurück. Schon am 12. Oktober 1944 wurde die Stadt durch rumänische und sowjetische Truppen eingenommen und gehört seither wieder zum rumänischen Staatsgebiet.

Sehenswert sind mehrere Kirchenbauten, darunter die Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert - der größte Barockbau Rumäniens, die Mondkirche, die Überreste der Sternfestung, Jugendstilpaläste wie der Schwarze Adler, sowie die in der Innenstadt befindliche Einkaufspassage Vulturul Negru. In Oradea gibt es ein Staatstheater und ein Konzerthaus (Staatsphilharmonie).

In der Nähe der Stadt liegen die Bäder Băile 1 Mai (deutsch Bischofsbad, ungarisch Püspökfürdö) und Băile Felix (deutsch Felixbad, ung. Félixfürdő). Letzteres war früher durch eine Zweigbahnlinie mit Oradea verbunden. In den Parkanlagen mit alkalischen Schwefelquellen gedeiht in deren Abfluss die seltene Thermenseerose. Es ist eine endemische Art. Der neuere Stadtteil Nufărul ist seinerzeit nach der Pflanze benannt worden.