Fișier:Coa Medias RO.jpg Mediaş

Mediaş (Mediasch) ist eine Stadt in Siebenbürgen im Kreis Sibiu (Hermannstadt), Rumänien. Sie liegt an der Târnava Mare (Große Kokel) und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Zentralrumänien.

Die Stadt liegt im Kokeltal des Karpatenvorlands. Das Kokeltal ist von zahlreichen Bergen umgeben. Im Norden von den Steilhängen des Galchberges, der Burg, des Hunsrückens und Keppenberges und im Süden vom Busder Plateau, Hasengarten, Vogelstange, Hirschberg, Kreuzberg und Stempelwald. Die Gesamtlänge der Stadtgrenze beträgt 35 km, der Marktplatz liegt auf einer Seehöhe von 305 m, höchster Punkt ist der Weberln-Berg (555 m ü. NN).

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1267. Der Name könnte vom lateinischen per medias via (in etwa am Kreuzweg) herrühren. Gemeint sein könnte damit ebenso die Mitte des historischen Siebenbürgens, die Mediasch in etwa markierte. Eine andere Erklärung ist die Übernahme des Ortsnamen einer vorher bestehenden Szekler-Siedlung. Diese hieß Medyes, der Name soll sich auf den Baumbewuchs der Gegend beziehen und bedeutet Sauerkirsche (neu-ungarisch Meggy), woraus im Laufe der Zeit durch Lautverschiebung der heutige Name entstanden sein soll. In ersten urkundlichen Erwähnungen heißt es u.a. Mediesy (1267) oder Terra Meddies (1289). Später findet sich auch die deutsche Bezeichnung Medwisch (1670, Siebenbürgischer Würg-Engel).

Mediasch entstand zunächst als Siedlung auf Adelsboden, d. h. die ersten deutschen Siedler waren dem ungarischen Adel hörig und genossen nicht dieselben Freiheits-Privilegien wie die Siedler auf dem so genannten Königsboden. Innerhalb weniger Generationen erkämpften die Mediascher jedoch diese Privilegien und erreichten sogar den Status eines „Stuhls“, also einer eigenen Gerichtsbarkeit und weitestgehender Selbstverwaltung.

In der Mediascher Stadtgeschichte spiegelt sich die wechselhafte Geschichte Siebenbürgens wider. Immer wieder zogen verschiedenste Heere durch das Land, es gab osmanische Einfälle, österreichische und ungarische Gegenangriffe und oft genug lokale Fürsten und Gegenfürsten, die blutig um die Vorherrschaft stritten. Mediasch wurde dabei mehrfach belagert und geplündert, wobei das Jahr 1605 als „Schreckensjahr“ in die Geschichte einging. Ebenso wurde Mediasch von der zweiten Geißel des Mittelalters, der Pest, mehrfach heimgesucht. Die Mediascher Bürgerschaft schaffte es jedoch immer wieder, das Leben in der Stadt zum Blühen zu bringen. Vielleicht trugen gerade die oft ungünstigen äußeren Bedingungen dazu bei, den inneren Zusammenhalt zu stärken. Dies bezog sich jedoch beinahe ausschließlich auf die deutsche Bevölkerung, Ungarn oder gar Rumänen waren nahezu vollständig ausgeschlossen.

Die Dominanz der deutschstämmigen Siebenbürger Sachsen dauerte bis ins 19. Jahrhundert an. In Mediasch wurde der wachsende Einfluss der ungarischen Staatsmacht und ihr Bestreben der "Magyarisierung" Siebenbürgens besonders offensichtlich. Im Jahr 1849 wurde die Stadt von Militär besetzt und der Mediascher Stephan Ludwig Roth, prominentes Sprachrohr der Siebenbürger, Pfarrer, Lehrer und Schriftsteller, standrechtlich erschossen. Darüber hinaus wurden hunderte anderer Menschen, die meisten davon Rumänen, erschossen. Dennoch gelang es der deutschen Bevölkerung dank traditionell guter Kontakte nach Deutschland und Österreich während der Zeit der Industrialisierung ihre Vormachtstellung in Mediasch ökonomisch auszubauen.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Anschluss Siebenbürgens an Rumänien schwand auch in Mediasch zunehmend der Einfluss der deutschen Bevölkerung. Obwohl sie nach wie vor den Großteil der Bevölkerung stellten, fühlten sich die Deutschen vor allem wegen entsprechender Gesetze der Zentralregierung zunehmend ins Abseits gedrängt. So fand die NS-Propaganda auch in Mediasch ihre Anhänger: Viele Bewohner der Stadt zogen begeistert auf deutscher Seite in den Zweiten Weltkrieg. Hingegen wurden hier keine organisierten Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung und ihre Einrichtungen durchgeführt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Mediasch überwiegend eine deutsche Bevölkerung (Siebenbürger Sachsen).

Sehenswürdigkeiten:

  • Margarethenkirche mit dem charakteristischen schiefen Turm
  • Gewerkschafts-Kulturhaus (Veranstaltungszentrum)
  • Hermann-Oberth-Gedenkhaus
  • Historische Altstadt
  • Schuller-Haus (Bildungseinrichtung)
  • Stephan-Ludwig-Roth-Gedenkhaus
  • Synagoge nahe dem Bahnhof

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