Ghimbav

Ghimbav (Weidenbach) ist eine Stadt im Kreis Braşov (Rumänien).

Ghimbav liegt im Südosten Siebenbürgens, an der Europastraße 68 in der Mitte des Burzenlandes. Die Stadt Braşov befindet sich etwa sieben Kilometer östlich.

Weidenbach wurde im Jahr 1342 erstmals urkundlich erwähnt. Es war vermutlich eine Gründung deutscher Siedler. Seit 1422 gehörte Weidenbach – wie das gesamte Burzenland – zum Königsboden. Seine Bewohner waren über mehrere Jahrhunderte überwiegend Siebenbürger Sachsen.

In seiner Geschichte wurde Weidenbach mehrfach weitgehend zerstört; so 1422 und 1658 durch Türkeneinfälle, 1469 und 1586 durch Feuerkatastrophen, 1599 durch Truppen des walachischen Fürsten Michaels des Tapferen, 1602 durch Soldaten der habsburgischen Truppen Giorgio Bastas und 1611 durch den siebenbürgischen Fürsten Gabriel Báthory. Nach der Verwüstung und Entvölkerung im Jahre 1422 erließ König Sigismund dem Ort für zehn Jahre die Steuern, um den Zuzug neuer Bewohner zu fördern.

Nachdem der Ort bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zu Österreich-Ungarn gehört hatte, ist es seitdem ein Teil des Staates Rumänien.

Anfang des 20. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Industriegebiete (eine Papierfabrik, eine Kammgarnspinnerei und eine Furnierfabrik) an. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Textil- und die Luftfahrtindustrie sowie ein Flugplatz hinzu.

2002 wurde Ghimbav zur Stadt erklärt. Seit 2008 wird am Stadtrand der internationale Flughafen Braşov errichtet.

Die von der Evangelischen Kirche genutzte Basilika entstand um 1300 und wurde im 15. Jahrhundert zur Kirchenburg umgebaut. Die Anlage war ringförmig und von einem Wassergraben, welcher vom Weidenbach gespeist wurde, umgeben. Der Zugang zur Kirchenburg erfolgte über eine im Südosten gelegene Zugbrücke. Die Peterskirche, eine dreischiffige Basilika mit westlichem Glockenturm, erfuhr im Zuge der Umbauten zur Kirchenburg auch äußerlich und innerlich bauliche Veränderungen.
Die 16 Register-Orgel, welche zuerst im Chor aufgestellt war, wurde später auf die Empore versetzt.
1876 wurde anstelle der Torwehre an die Ringmauer der Kirchenburg das neue Rathaus gebaut.
Die Wehranlagen sind in den letzten Jahrzehnten teilweise verfallen.

In Ghimbav gibt es darüber hinaus eine neue, 2009 fertiggestellte Orthodoxe Kirche mit vergoldetem Dach (einzigartig in Rumänien), an der Verbindungsstrasse nach Cristian (Neustadt).