Bragadiru
Bragadiru ist eine Stadt im Kreis Ilfov (Rumänien).
Bragadiru liegt in der Walachischen Tiefebene, unmittelbar am südwestlichen Stadtrand von Bukarest. Das Zentrum der rumänischen Hauptstadt befindet sich in etwa 12 km Entfernung.
Bragadiru ist eine junge Siedlung, die 1830 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seit 1866 wurde sie ganz wesentlich von einer Bierbrauerei geprägt. Diese gehörte dem Unternehmer Dumitru Marinescu (1842–1915), der der Brauerei den Namen des Ortes gab und sich später selbst Dumitru Marinescu Bragadiru nannte. Er erwarb Grundstücke im Ort und finanzierte den Bau des Rathauses, einer Schule und einer Kirche. Von seiner Villa ließ er die erste Telefonleitung Rumäniens zu einer weiteren ihm gehörenden Brauerei in Bukarest legen. Er veranlasste den Bau von Wohnungen für seine Angestellten, eines Kinos und sonstiger Freizeiteinrichtungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Brauerei und die sonstigen Immobilien der Familie Bragadiru verstaatlicht. Der Ort entwickelte sich zu einer für die Umgebung Bukarests typischen Vorstadt. Im Dezember 2005 wurde Bragadiru offiziell zur Stadt erklärt.
Die Brauerei ging nach der Revolution 1989 bankrott. Ein Teil der enteigneten Gebäude wurde der Familie Bragadiru rückübertragen. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Bauindustrie sowie Handel und Dienstleistungen. Es siedelten sich eine Süßwarenfabrik und ein pharmazetisches Unternehmen an. Etwa 60 % der Arbeitnehmer pendeln täglich nach Bukarest.