Blaj
Blaj ist eine Stadt in Transsilvanien, Rumänien, und liegt im Kreis Alba.
Hier vereinigt sich der Fluss Târnava Mare (Große Kokel) mit dem Fluss Târnava Mică (Kleine Kokel) zur Târnava (Kokel).
Die erste urkundliche Erwähnung von Blasendorf geht auf das Jahr 1252 zurück, als der Graf Herbord und sein Bruder Laurentius das Grundstück wo sich die Große und die Kleine Kokel treffen kauften. 1313 wurde Herbords Sohn, Blasius, Herr dieses Grundstücks. Von ihm stammt auch der aktuelle Name Blasendorf. Im Laufe der Geschichte trifft man die lateinische Bezeichnung Villa Blasii und die ungarische Balázsfalva.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Blasendorf wiederholt von den Osmanen angegriffen und zerstört.
Am 12. September 1658 empfing der Prinz Rákóczi II. Gesandte vom Herrscher der Walachei, Mihnea III., um das Bündnis zwischen der Walachei und Siebenbürgen zu stärken und sich besser gegen die Osmanen verteidigen zu können.
Am 27. Oktober 1687, nachdem Österreich Siebenbürgen erobert und die Ottomanen vertrieben hatte, wurde ebenfalls in Blasendorf der Vertrag zwischen Österreich und Siebenbürgen unterschrieben, wonach Siebenbürgen als autonomes Fürstentum unter der Obhut von Österreich galt.
1737 wurde Blasendorf dem Griechisch-Katholischen Bistum Siebenbürgen übergeben, und der Bischof Ion-Inocenţiu Micu-Klein verlegte den Sitz von Făgăraş nach Blasendorf. Dies war ein wichtiger Wendepunkt, da sich Blasendorf von nun an stark entwickelte. Micu-Klein selbst zeichnete die Pläne der Stadt und gründete die ersten Schulen.
Micu-Klein und seine Anhänger Samuel Micu, Gheorghe Şincai, Petru Maior und Ion Budai Deleanu, die Gründer der kulturellen Bewegung „Siebenbürgische Schule“, legten in Blasendorf einen Grundstein zum rumänischen Nationalbewusstsein; sie meinten aufgezeigt zu haben, dass das rumänische Volk ununterbrochen seit den Römern auf diesem Gebiet wohne, und auch eine romanische Sprache spreche (die äußerst umstrittene Dako-romanische Kontinuitätstheorie).
Aufgrund des allgemeinen Unmutes rief der Blasendorfer Philosophielehrer Aron Pumnul die Pröpste auf, aus jedem Dorf ein paar Leute für eine Versammlung zu schicken. Diese fand am 15. Mai 1848 auf der „Câmpia Libertăţii“, dem „Feld der Freiheit“, statt, nachdem die Bischöfe höheren Ortes die Genehmigung erlangten. Aus ganz Siebenbürgen strömten 40.000 rumänische Bauern zusammen. An dieser Versammlung, an deren Spitze die beiden Bischöfe, der orthodoxe Andrei Şaguna und der griechisch-katholische Ioan Lemeni standen, nahmen auch zahlreiche Pfarrer, Juristen und weitere Bürger teil. Dabei wurde Simion Bărnuţius revolutionäre Präambel angenommen
Die Region von Blaj ist ein Anbaugebiet für die „Königliche Mädchentraube“ (Weißwein).
Neben der regional typischen Industrie für Holzverarbeitung (Möbelherstellung) gibt es metallverarbeitende Industrie.
Am 25. April 2006 legte die Bosch Rexroth AG, Schweinfurt, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, den Grundstein für ein neues Werk zur Herstellung von Komponenten für die Lineartechnik. Anfang 2007 wurde das Werk fertiggestellt und die Produktion aufgenommen.
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