Bistriţa
Bistriţa (Bistritz) ist eine Stadt im Nordosten von Siebenbürgen, im Kreis Bistriţa-Năsăud, Rumänien. Bistriţa ist Zentrum des sog. Nösnerlandes. Durch die Stadt fließt der gleichnamige Fluss Bistriţa. In der Nähe befindet sich das Bârgău-Gebirge, an dessen Hängen auch ein Weinanbaugebiet liegt. Der alte deutsche Name Nösen bezeichnet ebenfalls Bistritz.
Die Stadt wurde wohl bereits im 12. Jahrhundert von deutschen Siedlern, den Siebenbürger Sachsen als Primärsiedlung gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Bericht über den Mongolensturm von 1241, in dem es heißt, dass am Osterdienstag jenes Jahres die Tataren den Markt Nosa zerstört hätten. 1264 wurde der Ort erstmalig als Stadt, damals noch unter dem Namen Nösen, genannt.
Im Jahr 1308 wurde die Bistritzer Mark als Zahlungsmittel erwähnt. 1353 erhielt die Stadt das Marktrecht und das Recht auf ein eigenes Siegel. 1366 schließlich kam sie samt ihrem Umland in den Genuss der Rechte des Goldenen Freibriefes. Im Folgenden entwickelte sich Bistritz zu einer Art Stadtrepublik, gelenkt von seinen Kaufleuten und Zünften. Als Zentrum des sogenannten Nösnergaus hatte die Stadt überregionale Bedeutung und war der nördlichste Außenposten des Königsbodens.
Bis 1919 gehörte Bistritz zu Österreich-Ungarn. Zwischen 1919 und 1940 war die Stadt rumänisch, danach, durch den 2. Wiener Schiedsspruch bis 1944 wieder ungarisch. Im Herbst 1944 wurden die deutschen Einwohner von der Wehrmacht evakuiert. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört die Stadt zu Rumänien.
Sehenswürdigkeiten:
- Evangelische Stadtpfarrkirche im Stadtzentrum von Bistritz mit 75 Meter hohem Turm, deren Bau im Jahr 1470 begonnen wurde und während noch nicht ganz abgeschlossener Restaurierungsarbeiten am 11. Juni 2008 durch ein Feuer schwer beschädigt wurde. Des Weiteren besitzt sie eine Orgel von Johannes Prause.
- Evangelisches Pfarrhaus aus dem 14. Jahrhundert (1998 renoviert)
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